Schreiben. Das sollte man zuerst können. Der Rest kommt dann von selbst.
Damit ist eigentlich schon genug gesagt. Aber das Geheimnis liegt im Drumherum und darum muss die Antwort auch umfassender ausfallen.
Ich bin mit meiner Serie Nomads schon ganz erfolgreich und bekannt. Deswegen trage mich mit dem Gedanken, meine Gewinne in die Übersetzung meiner Texte ins Englische zu investieren. Nicht billig, aber ich kann es mir leisten. Jemand anderes würde vielleicht ein Auto kaufen oder Urlaub machen.
Was will ich mit der kurzen Info sagen?
Man kann durchaus mit Büchern Geld verdienen und sich mit verschieden Optionen befassen, es wieder auszugeben.
Damit deine Bücher ein nennenswertes Einkommen erzielen, musst du ein paar Dinge beachten.
Sei dir über deine Stärken im klaren. Aber mehr noch über deine Schwächen. Stärken fallen oft nicht auf. Sie werden natürlich nicht kritisiert und auch selten gelobt. Schwächen hingegen fallen auf. Und sind sie erst mal in gedruckter Form vorhanden, ist es problematisch, sie wieder zu korrigieren. Hast du für einen Roman eine ISBN, ist ein schlechter Text sozusagen in Stein gemeisselt, da ein umfassend korrigierter Text als neues Werk angesehen wird und einen Neuen Titel benötigt. Ich spreche da aus Erfahrung. Sei empfänglich für Kritik. Sie bringt dich weiter. Kritik kann den Stil betreffen. Schlechter Stil – kein Lesevergnügen. Eventuell ist er auch zu ungenau, was zu Verwirrung bei den Lesern führt und Frustration zur Folge hat. Was dir vollkommen klar ist, weil du als Autor die Hintergründe deiner Story und die Beweggründe deiner Protagonisten kennst, musst du den Lesern erklären, oder ihnen auch gezielt verheimlichen, sollte dies die geschichte erfordern. Als Autor bist du zwangsläufig Betriebsblind und brauchst jemanden, der frisch und unbelastet an deinen Roman herangeht.
Sei auch ehrlich zu dir selbst, was die Handlung oder Geschichte deines Buches angeht. Du magst sie für einzigartig und geistreich halten, aber vielleicht wäre es gut, sich noch mal eingehender damit zu befassen, um ein ratloses Schulterzucken bei deinen Lesern zu vermeiden. Es muss nicht heissen, dass dein Plot wirklch schlecht oder einfallslos ist. Viele Geschichten wurden schon oft erzählt, neu aufgelegt und adaptiert. Im Grundegenommen gibt es nur wenig wirklich Neues. Und oft sind die Geschichten die immer und immer wieder erzählt werden nicht die Schlechtesten – im Gegenteil. Es gilt, billige Kopien zu vermeiden und neue Aspekte einzubringen, indem man unbeachtete Details einer alten Story beleuchtet, oder es aus der Perspektive ungewöhnlicher Charaktere erzählt. Wenn du Zweifel hast, lies dein Buch einige Male durch und mache dir Notitzen. Das kann auch zu spannenden und neuen Ideen führen.
Dennoch. So sehr du dich auch bemühst, die Betreibsblindheit wird bleiben. Hast du Freunde, die gerne dein Genre lesen? Wie sind ihre Qualitäten als Leser? Erkennen sie Schreibfehler, oder eher nicht? Werden sie ehrlich zu dir sein?
Fazit: Besorge dir einen guten Lektor und schau nicht auf den Preis. Ein gutes Lektorat hat seinen Preis.
„Fazit: Besorge dir einen guten Lektor und schau nicht auf den Preis. Ein gutes Lektorat hat seinen Preis.“ Pardon, aber das kann nur ein betriebsblinder Autor schreiben. Natürlich sollst Du gerade in diesem Punkt ganz genau auf den Preis schauen!
Ich meine auch nicht, man soll nicht in dem Sinne auf den Preis schauen, als wäre das egal. Schließlich soll ja niemand über den Tisch gezogen werden. Aber ich habe festgestellt, dass nicht wenige Autorenkollegen denken, das kostet nix oder wenig. In der Regel wird man den Preis immer als teuer empfinden, aber das sollte einem sein eigenes Werk wert sein. Leider habe ich auch bei einigen Titeln lieber gespart und musste mir dann Kritik gefallen lassen. Wer denkt, sein 400 Seiten Epos, könne er für 400 Euro mal schnell lektorieren lassen, wird entäuscht sein.
Ich hab nicht gesagt, man solle sich über den Tisch ziehen lassen.